Stellungnahme zur Hamas-Attacke auf Israel vom 07.10.2023

Wer - wie ich - bis Samstag, den 7. Oktober 2023, annahm, die Grausamkeit des Daesh (landläufig unter dem Euphemismus "Islamischer Staat" bekannt) wäre nicht zu überbieten, hat sich geirrt. Die sogenannte "Hamas" hat neue, entsetzliche Maßstäbe in Sachen entmenschlichter Grausamkeit gesetzt.

English version

Die deutschen Leit- und Qualitätsmedien von Tagesschau über Berliner Morgenpost, Welt, Frankfurter Rundschau, Bayerischer Rundfunk, RND, Spiegel, DLF, Arte, Stern, Tagesspiegel bis Ntv und TAZ - alle reden bzw. schreiben von sogenannten "Hamas-Kämpfern". Wieso? Nein, das sind weder Kämpfer noch Krieger. Es sind auch keine Barbaren und ihr Handeln als "barbarisch" zu bezeichnen ist falsch, weil der Begriff die Grausamkeit nicht im Ansatz beschreibt. (Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Barbar) Ich für meinen Teil gestehe denen - dabei an Andreas Baader, Ulrike Meinhof und die RAF denkend - auch den Begriff "Terroristen" nicht zu. Das, was die auf dem Musikfest nahe dem Kibbuz Re'im und in den Siedlungen getan haben, lässt nur eine Beschreibung zu: Es sind humanoide Bestien - Untiere mit menschenähnlichem Äußerem.

Ich schreibe dies in einer, für meine übliche Gepflogenheit ungewöhnlich emotionalen Art und Weise, weil mich insbesondere das Massaker in Re'im in seiner grausamen Bestialität mit einer Gewalt emotional ergreift und berührt, wie ich sie bisher selten erlebt habe. Ich habe, als ich mich im Netz informieren wollte, das unverpixelte Video gesehen, in dem sich diese Bestien mit der Entführung und der öffentlichen Erniedrigung von Shani Louk in Gaza Stadt brüsten - und ich bekomme es nicht wieder aus dem Kopf. Ich verlinke es nicht, es zeigt, wie drei fettgefressene Untiere, zwei von ihnen auf ihr fläzend und alle wie blöd in die Luft ballernd, das Mädchen auf einem Pickup durch die Stadt durch eine jubelnde Menge fahren, die an Shanis Haaren zerren, ihr auf den Kopf schlagen und spucken und "Allahu Akbar" brüllen. Dass das Mädchen in dem Video halbnackt war, auf den letzten Bildern vom Festival aber bekleidet, lässt Entsetzliches befürchten, das ihr zwischenzeitlich angetan wurde. Es ist unfassbar grausam und jeder der bemühten Erklärungsversuche im Sinne der "Hamas" sowie jeder Whataboutism ist angesichts dieser Grausamkeit obsolet und einfach nur falsch. Wenn ich gläubig wäre, würde ich den Herrn bitten, Shani und all die anderen Entführten jetzt besser zu beschützen, als er es am Samstag getan hat. Ich hoffe inständig, dass Shani und alle entführten Kinder, Frauen und Männer gerettet werden und einen Weg aus dieser Hölle, in die sie von den Bestien gezerrt wurden, zurück ins Leben und die Welt finden.

Ergänzend - ich habe absolut kein Verständnis für die Debatten in Deutschland und der EU, ob man die Finanzhilfen für die palästinensischen Gebiete nun aussetzt oder sie - wie auch immer - fortführt. Die Frage stellt sich nicht und die Baerbocks Versuche, deren Fähigkeiten zur Differenzierung sonst sehr überschaubar sind, nun humanitäre und Entwicklungshilfe auseinanderrechnen zu wollen, sind eine verdammte Heuchelei aus Gründen politischer Opportunität. Die Entwicklungshilfe der EU - bisher 691 Millionen Euro jährlich - sollte ausgesetzt werden, und zwar für die nächsten 50 Jahre. Die humanitäre Hilfe, die bisher deutscherseits 72 Millionen Euro jährlich beträgt und für Nahrungsmittelhilfe, Gesundheitsversorgung und Bildung seitens deutscher und internationaler Hilfsorganisationen dient, sollte ausgesetzt und erst wieder gewährt werden, wenn ein Mindeststandard an Humanität seitens der "Hamas" garantiert ist - und das heißt die sofortige Übergabe aller entführten Kinder, Frauen und Männer an Israel. (Die "Hamas" ist ja kein bewaffneter Freizeitverein, sondern die 2006 gewählte Regierungspartei.)

Zur Klarstellung - ich brauche keine Belehrungen über die historische Komplexität der Situation in dieser Region, ich kenne sie bis in jedes verfügbare Detail von der kolonialen Perfidie des geheimen, britisch-französischen Sykes-Picot-Abkommens über die geopolitischen Fallstricke der Balfour-Deklaration, die britischen Sabotage des Faisal-Weizmann-Abkommens, das verhängnisvolle Wirken des Nazi-Muftis Mohammed Amin al-Husseini bis zu den Massakern von Hebron und von Deir Yasin. Nichts davon erklärt, rechtfertigt oder gar entschuldigt die entmenschlichte Grausamkeit, die am letzten Wochenende über die Menschen in Israel hereinbrach.

Those who - like me - assumed until Saturday that the cruelty of Daesh (commonly known under the euphemism "Islamic State") could not be surpassed, were wrong. The so-called "Hamas" has set new, appalling standards in terms of dehumanized cruelty. The German leading media from Tagesschau to Berliner Morgenpost, Welt, Frankfurter Rundschau, Bayerischer Rundfunk, RND, Spiegel, DLF, Arte, Stern, Tagesspiegel to Ntv and TAZ , - all talk or write about so-called "Hamas fighters". Why? No, they are neither fighters nor warriors. They are also not barbarians and to call their actions "barbaric" is wrong, because the term does not describe the cruelty. (Read here: https://en.wikipedia.org/wiki/Barbarian) I for my part - thinking of Andreas Baader, Ulrike Meinhof and the RAF (Red Army Faction, these were the most active German terrorists in the period from 1968 to 1998) - would not grant them the term "terrorists" either. What they did at the music festival near the Kibbutz Re'im and in the settlements can only be described in one way: They are humanoid beasts - monsters with a human-like appearance.

I am writing this in a way that is unusually emotional for my usual habits, because I am particularly gripped and moved by the massacre in Re'im in its cruel bestiality. When I went to find out more on the net, I saw the video in which these beasts boasted about the kidnapping and public humiliation of Shani Louk in Gaza City - and I can't get it out of my head. I'm not linking it, it shows three fat-faced brutes, two of them lying on top of her and all of them shooting in the air like idiots, driving the girl around the town on a pickup truck through a cheering crowd, tugging at Shani's hair and beating and spitting on her head. The fact that the girl was half-naked in the video, but clothed in the last pictures from the festival, makes us fear horrible things that were done to her in the meantime. It is unbelievably cruel and each of the endeavored explanation attempts in the sense of the "Hamas" as well as each Whataboutism is obsolete and simply wrong in view of this cruelty. If I were religious, I would beg the Lord to protect Shani and all the other kidnapped people better now than He did on Saturday. I imploringly hope that Shani and all the kidnapped children, women and men will be rescued and find a way out of this hell, into which they were dragged by the beasts, back into life and the world. The picture shows Shani.

Additional - I have absolutely no sympathy for the debates in Germany and the EU as to whether financial aid to the Palestinian territories should now be suspended or continued. The question does not arise and Baerbock's attempts, whose abilities to differentiate are otherwise very simple, to separate humanitarian and development aid are damned hypocrisy for reasons of political opportunism. EU development aid - so far 691 million euros annually - should be suspended - for the next 50 years. Humanitarian aid, which so far amounts to 72 million euros annually on the part of Germany and serves for food aid, health care and education on the part of German and international aid organizations, should be suspended and only granted again when a minimum standard of humanity on the part of "Hamas" is guaranteed - and that means the immediate handover of all kidnapped children, women and men to Israel. (After all, "Hamas" is not an armed recreational club, but the ruling party elected in 2006).

To clarify - I don't need lectures on the historical complexity of the situation in this region, I know it in every available detail from the colonial perfidy of the secret British-French Sykes-Picot Agreement to the geopolitical pitfalls of the Balfour Declaration, the British sabotage of the Faisal-Weizmann Agreement, the disastrous work of the Nazi-Mufti Mohammed Amin al-Husseini to the massacres of Hebron and Deir Yasin. None of this can justify the dehumanized cruelty that befell the people of Israel over the last weekend.