Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde - Gedenkstätte der Sozialisten

Der offiziell am 21. Mai 1881 eröffnete Central-Friedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg ist einer der bekanntesten Friedhöfen Berlins, und zwar nicht zuletzt in seiner Funktion als "Gedenkstätte der Sozialisten" als Begräbnisstätte zahlreicher sozialdemokratischer und kommunistischer Politiker. Im August 1900 wurde der Friedhof weithin bekannt, weil hier der Wilhelm Liebknecht beerdigt wurde, den damals 150.000 Menschen von Charlottenburg nach Friedrichsfelde zur letzten Ruhestätte geleiteten. Weil später auch andere namhafte sozialdemokratische Politiker wie Hugo Haase, Paul Singer, Ignaz Auer und Emma Ihrer dort ihre letzte Ruhe fanden, erhielt der Friedhof bald den Beinamen "Sozialistenfriedhof".
Am 25. Januar 1919 wurden die 33 Opfer des Spartakusaufstandes - darunter auch der ermordete Karl Liebknecht - auf diesem Friedhof in einem Massengrab beigesetzt. Später in diesem Jahr folgten weitere Revolutionäre, darunter auch Rosa Luxemburg. Zur Erinnerung an die Toten wurde am 13. Juni 1926 das Revolutionsdenkmal nach einem Entwurf von Ludwig Mies van der Rohe enthüllt. Bis 1933 fanden auf dem Friedhof beim Revolutionsdenkmal alljährlich Aufmärsche und Gedenkfeiern zu Ehren von Lenin, Liebknecht und Luxemburg, die seinerzeit sogenannten LLL-Wochen (siehe auch hier), statt. Im Februar 1933 wurde das Denkmal durch Nationalsozialisten schwer beschädigt, Anfang des Jahres 1935 schließlich bis auf das Fundament abgetragen und die umliegenden Gräber eingeebnet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die zerstörte Anlage nicht wiederhergestellt, im September 1949 gab der Berliner Magistrat stattdessen den Auftrag zum Bau einer neuen Gedenkstätte für Sozialdemokraten und Kommunisten im vorderen Teil des Friedhofs. Am 14. Januar 1951 wurde die neue Anlage unter dem Namen "Gedenkstätte der Sozialisten", bis zum Herbst 1989 diente diese Anlage zusammen mit der angrenzenden Gräberanlage Pergolenweg als Ehrenfriedhof für Personen, die sich um die SED, die DDR und um die sozialistische Idee (beziehungsweise das, was man in der DDR darunter verstand) verdient gemacht hatten.
In der "Künstlerabteilung" genannten Gräberzeile in der Urnenabteilung Nr. 8 befinden sich die Grabstätten zahlreicher Personen des kulturellen Lebens der DDR, hier fanden Renate Holland-Moritz, Käthe Kollwitz, Irmtraud Morgner, Otto Nagel, Ludwig Renn, Paul Wiens, Walter Womacka und andere Künstler ihre letzte Ruhe.

Interessante Links:
Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde bei Wikipedia
Gedenkstätte der Sozialisten bei Wikipedia
Revolutionsdenkmal bei Wikipedia
Liste der Grabstätten in der Gedenkstätte der Sozialisten